Der Körper vergisst nicht – Geburtserfahrungen im Gewebe
Die Geburt eines Kindes ist ein kraftvolles Ereignis – bewegend, herausfordernd, lebensverändernd. Doch nicht jede Geburt hinterlässt nur schöne Erinnerungen. Viele Frauen tragen etwas Unsichtbares in sich weiter – Spannungen, Ängste, ein verändertes Körpergefühl. Denn: Der Körper vergisst nicht.
🧠 Was ist das Körpergedächtnis?
Der Körper ist nicht nur Träger, sondern auch Speicher unserer Erlebnisse. Das sogenannte Körpergedächtnis speichert vor allem intensive Erfahrungen – oft ohne bewusste Erinnerung. Das erklärt, warum sich Frauen nach einer schwierigen Geburt „anders“ fühlen, ohne genau sagen zu können, warum.
💔 Geburterfahrungen – wenn das Unsichtbare weiterwirkt
Ein Geburtstrauma zeigt sich nicht immer offensichtlich – und doch wirkt es oft tief. Selbst wenn keine „dramatische“ Komplikation vorlag, können Gefühle von Ohnmacht, Überforderung oder Kontrollverlust eine seelische Wunde hinterlassen.
Mögliche körperliche und emotionale Hinweise auf ein Geburtstrauma:
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chronische Verspannungen im Rücken oder Becken
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Narben, die schmerzen oder sich taub anfühlen
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emotionale Taubheit oder Reizbarkeit
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Probleme mit Nähe, Intimität oder Selbstwahrnehmung
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Kopf- und Kieferbeschwerden, Zähneknirschen – oft unklar zuzuordnen, aber nicht selten mit Geburtserfahrungen verbunden
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ein Fremdheitsgefühl im eigenen Körper
Diese Symptome sind keine Einbildung. Sie sind oft stille Botschaften des Körpers, dass etwas gesehen und geheilt werden möchte.
📑 Studien zeigen:
Eine große Untersuchung, veröffentlicht im American Journal of Obstetrics & Gynecology (2023), identifizierte zentrale Risikofaktoren für die Entwicklung einer postpartalen posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – darunter operative Geburten, Komplikationen sowie das subjektive Erleben von Kontrollverlust oder fehlender Unterstützung.
Diese Erfahrungen können sich tief im Körpergedächtnis verankern und lange nach der Geburt Beschwerden auslösen.
🔗 Zur Studie:
👉 Risk factors for posttraumatic stress disorder after childbirth
Diese Erkenntnisse bestätigen, was viele Frauen intuitiv spüren: Geburt hinterlässt Spuren – körperlich, emotional, neurologisch.
Doch über gezielte, körperorientierte Zugänge kann das Nervensystem lernen, sich neu zu regulieren – sanft, nachhaltig und in deinem eigenen Tempo.
🧘♀️ Körperorientierte Therapieformen – sanfte Wege zur Heilung
In unserer Praxis begleiten wir Frauen mit Geburtserfahrungen auf achtsame Weise dabei, wieder Verbindung zum eigenen Körper zu finden. Dabei setzen wir auf körperorientierte, traumasensible Methoden wie:
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SEE – Somato-Emotionale Entspannung – integriert emotionale Blockaden
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Traumasensible Osteopathie – balanciert sanft Körper und Nervensystem
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Narbenarbeit – löst gespeicherte Spannungen in Haut und Gewebe
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Ultraschall-gestützte Beckenbodendiagnostik – ermöglicht eine präzise, schonende Analyse der Funktionsfähigkeit des Beckenbodens nach der Geburt
→ 📖 Mehr dazu im Beitrag: „Warum die Beckenbodendiagnostik mit Ultraschall so wichtig ist“ -
Intravaginale osteopathische Techniken – besonders bei tiefen Verspannungen, Schmerzen oder Narben im Beckenbereich
→ Studien zeigen, dass gezielte osteopathische Behandlung selbst Jahre nach der Geburt helfen kann, Fehlhaltungen zu lösen, das Körpergefühl wiederherzustellen und chronische Beschwerden zu lindern. -
Peripartale Pessartherapie – bei Beckenbodenschwäche, Senkungsbeschwerden oder Inkontinenz nach der Geburt. Während einer Geburt kommt es zur Überdehnung des Muskel-Band-Apparats, die die inneren Organe und den Beckenboden stützen. Das kann zu einem instabilen Gefühl, Druck nach unten oder Senkungsbeschwerden führen.
Ein individuell angepasstes Pessar wirkt hier wie eine Schiene – ähnlich wie in der Orthopädie bei überdehnten Bändern. Es entlastet den überforderten Bandapparat, stabilisiert sanft und ermöglicht dem Gewebe, sich zu regenerieren und neu zu organisieren.
👉 In Kooperation mit der Frauenklinik der Universitätsklinik Ulm (Prof. Dr. med. M. Deniz) bieten wir einmal im Monat Termine zur Pessaranpassung für unsere Patientinnen an – individuell angepasst, einfühlsam begleitet und medizinisch fundiert.
📑 Studienbasiert:
„Peripartale Pessartherapie – eine effektive, minimal-invasive Unterstützung bei postpartalen Beschwerden“
→ Artikel von Prof. Dr. Deniz in Der Privatarzt (06/24)
🤲 Heilsame Berührung nach der Geburt – Was dein Körper wirklich braucht
Berührung kann Trigger sein – aber auch ein heilsamer Anker. In der traumasensiblen Körperarbeit lernst du, deinen Körper wieder als sicheren Ort zu erleben:
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Berührung darf nähren, nicht überfordern
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Sie kann Sicherheit und Selbstkontakt zurückbringen
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Sie darf helfen, dich wieder mit dir selbst zu verbinden
Viele Frauen berichten nach einigen Sitzungen von einem neuen, tieferen Körpergefühl und wachsender innerer Ruhe.
Alles findet in einem sicheren, geschützten Rahmen statt – mit Respekt für deine Grenzen und deine Geschichte.
🌿 Selbstfürsorge nach schwieriger Geburt: 5 Tipps für den Alltag
Heilung geschieht nicht nur in der Therapie – sondern auch im Alltag. Kleine Schritte machen einen großen Unterschied:
Gefühlen Raum geben – sie dürfen da sein
Den Körper sanft spüren – durch Atmung, Bewegung, Ruhe
Grenzen setzen – auch gegenüber Erwartungen von außen
Hilfe annehmen – du musst das nicht allein schaffen
Rituale finden – kleine Pausen, die dir guttun 💛
Selbstfürsorge ist kein Luxus – sie ist lebenswichtig.
✨ Fazit: Dein Körper erinnert sich – und er kann lernen, sich neu zu regulieren.
Manche Geburtserfahrungen hinterlassen Spuren, die lange nachwirken – sichtbar oder unsichtbar. Doch es ist niemals zu spät, dich auf den Weg der Heilung zu machen.
Dein Körper erinnert sich – ja. Aber er ist auch fähig, sich neu zu erfahren.
Er darf loslassen, was ihn belastet.
Er darf sich sicher fühlen.
Und du darfst dich wieder mit ihm verbinden – sanft, liebevoll, in deinem Tempo.🤍 Du bist nicht allein. Und du musst diesen Weg nicht allein gehen.
Herzlichst 🧡 Dein Team von Körperraum Osteopathie, Naturheilkunde und Physiotherapie Vogt 🙂
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📄 Vielleicht interessiert dich auch unser Fachartikel:
👉 „Beckenboden im Fokus – Warum Prävention und moderne Diagnostik den Unterschied machen“
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Geburtsverletzungen können auch Jahre nach der Entbindung noch Beschwerden verursachen. Studien zeigen, dass osteopathische Behandlungen die Narbenheilung verbessern und Schmerzen reduzieren können. Selbst nach längerer Zeit können durch gezielte osteopathische Techniken Fehlhaltungen und Spannungen gelöst werden, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führt.
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